Woran orientiere ich mich in meiner Arbeit und was ist meine Arbeitsweise?
Vielleicht muss am Beginn stehen:
- ohne Ermutigung keine Motivation
- ohne Neugierde kein Erforschen
- ohne Raum kein Inhalt
Methodisch fühle ich mich als Analytikerin in der Individualpsychologie Alfred Adlers beheimatet. Die Ergebnisse der Säuglings-, Bindungs-, Trauma- und Stressforschung, die Erkenntnisse der Neurophysiologie und Neurobiologie und die Ergebnisse der Psychotherapieforschung bilden meine Leitlinie, um verstehen und bedürfnisgerecht unterstützen zu können. Wissen und Erfahrung aus der Achtsamkeitslehre, Erkenntnisse aus der Begegnung mit dem Buddhismus und mit körperpsychotherapeutischen Konzepten ergänzen meine Haltung, nach der ich zu verstehen und in einer mitfühlenden Haltung unterstützen versuche.
Meine Leitlinien:
„Es kommt nicht darauf an, was einer mitbringt, sondern darauf, was er daraus macht.“
(Alfred Adler 1870-1937)
Alfred Adler betonte schon vor 80 Jahren, dass es möglich ist, seine Mängel und Probleme zu überwinden, in Bewegung zu bleiben, nicht aufzugeben und sich dem Schicksal zu fügen. Er betonte die Gestaltungsfähigkeit und Kreativität des Menschen, das Schöpferische und die Selbstheilungskräfte, über die jeder Mensch verfügt. Zentral ist dabei das Gefühl der Ermutigung, das durch eine hilfreiche Beziehung angestoßen wird.
mehr ...
Er entwarf eine Psychologie der Menschenkenntnis, sah sich in seinem beruflichen Engagement den sozial Benachteiligten und Ausgegrenzten, vernachlässigten und verwahrlosten Kindern und Jugendlichen im medizinischen, psychosozialen, pädagogischen und therapeutischen Sinn gegenüber verantwortlich. „Heilen und Bilden“ waren sein Credo – behandeln, erziehen und informieren. Er gründete die ersten Erziehungsberatungsstellen. Seine „Studien“ der individuellen Biographien und der Lebensbedingungen führten zur Prägung der Begriffe des Lebensstils und der Wahrnehmungsverzerrung (tendenziöse Apperzeption). Darunter verstand er die höchstpersönlich individuelle Entstehung des Charakters und der Persönlichkeit auf der Grundlage früher Beziehungserfahrungen und der Erfahrungen mit sich selbst. Je nach Übernahme von Erwartungen, Vorstellungen, Wünschen, negativen oder positiven Zuschreibungen, die unbewusst unsere Art des Denkens, Fühlens, Empfindens, Handelns und Verhaltens beeinflusst, gestaltet das Individuum seinen Stil des Lebens.
Liebesfähigkeit, Arbeitsfähigkeit und Gemeinschaftsfähigkeit galten für ihn als die wichtigsten Faktoren für seelische Gesundheit. Vor allem der Grad des Gemeinschaftsgefühls bestimmte laut Adler den Grad der Gesundheit.
„Nicht die Umstände bestimmen des Menschen Glück, sondern seine Fähigkeit zur Bewältigung der Umstände.“
(Aaron Antonovsky)
Seine Untersuchungen machen deutlich, dass Gesundheit weniger mit den Umständen als mit der Fähigkeit, diese zu bewältigen, in Zusammenhang steht. Ihm geht es darum, was es braucht, die Gesundheit zu erhalten und zu fördern.
mehr ...
Antonovsky entdeckte drei entscheidende Faktoren, die es dem Menschen ermöglichen, sein Schicksal in die Hand zu nehmen: das Gefühl der Verstehbarkeit (intellektuell), das Gefühl der Handhabbarkeit der Bewältigung (inneres Wissen und Fähigkeit) und das Gefühl von Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit (Überzeugung, dass sich Anstrengung, Einsatz und Engagement lohnen = Motivation) = Sense of Coherence
„Jede psychische Bewegung ist eine körperliche Aktivität.“
Beziehungserfahrungen sind als sensorische Erinnerungsspuren in unserem Körper gespeichert und beeinflussen die Art der Stress- und Affekt-/Emotionsregulation. Die Intelligenz und Weisheit des Körpers hilft beim Verstehen einer psychischen Bewegung und deren Verarbeitung und Weiterentwicklung.
„Der Körper ist die Bühne, auf der sich unser emotionales Leben abspielt und ist der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Selbst.“ (Damasio 2000, 2004, 2012)
mehr ...
Er lernt aus seinen Erfahrungen und speichert das Meiste des Gelernten im impliziten Gedächtnis ab, das nicht bewusst erinnert werden kann. Das bedeutet, dass die meisten frühen Erfahrungen, die unser Leben prägen, nicht erinnert werden können. Das, was uns geformt hat, lässt sich an körperlichen Reaktionen und Strukturen beobachten und kann mit Ereignissen und Erfahrungen in Verbindung gebracht werden.
Gehirntätigkeiten wie Gedanken, Vorstellungen, Wünsche, Denkmuster, innere Bilder, Handlungsimpulse und die hormonelle Situation im Gehirn beeinflussen wiederum unsere Gefühle, Stimmungen, unser Verhalten, unsere Körperempfindungen und unseren Ausdruck durch den Körper. Sie nehmen direkten Einfluss auf unser Stressempfinden und auf den Umgang damit und haben Auswirkung auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.
In meiner Arbeit verwende ich je nach dem psychodynamische, verhaltensorientierte, körperfokussierte und achtsamkeitsbasierte Methoden – präventiv, zur Störungsbehandlung und zur Gesundheitsförderung.
Meine Herangehensweise ist multimodal
-
psychodynamisch
-
verhaltensorientiert
-
körperfokussiert und
-
achtsamkeitsbasiert
präventiv, zur Störungsbehandlung und zur Gesundheitsförderung.
Body mind soul – eine wechselseitige Verwobenheit und Abhängigkeit
Körper (Gehirn), Geist und Seele sind in ihrer Dreiheit ständig und untrennbar miteinander als Einheit verbunden – in permanenter Bewegung – im Erleben im Moment jedoch oftmals voneinander getrennt und nicht bewusst.
Abgesicherte neurobiologische Erkenntnisse bestätigen die Neuroplastizität unseres Gehirns, was bedeutet, dass Gehirnstrukturen und „eingefahrene“ Muster (Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen, Wahrnehmungen) auch durch unser Zutun wieder verändert werden können. Und das bedeutet auch, dass problematische oder einschränkende Beziehungserfahrungen und deren Niederschlag im Gehirn durch positive Alternativerfahrungen korrigiert werden können.
Meine Methoden und Ansätze:
- Säuglings-, Kinder- und Jugendlichentherapie
- Videogestützte Interaktionsanalyse und Elterntraining (Marte Meo)
- Videogestützte Eltern-Kind-Therapie (VIT-G. Downing)
- Spieltherapie
- Feinfühligkeitstraining, SAFE®
- Traumatherapie: BSP (Brainspotting, D.Grand), PITT (Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie, L. Reddemann), SE (Somatic Experiencing, P. Levine), SP (Sensumotorische Psychotherapie, P. Ogden)
- achtsamkeitsbasierte Interventionen (Achtsamkeit, Selbstmitgefühl,)
- MBSR (Mindfulness based stress reduction, J. Kabat-Zinn)
- Körperorientiert (körperbasierte Übungen wie Yoga, Atembetrachtung, Meditation, Tracking und Kontakt im gegenwärtigen Erleben)
- verhaltensorientierte Interventionen (MBSR, Schematherapie, Fragebögen)
- Mind-Body-orientiert – Lebensstilanalyse